Herausforderung Wissenschaftskommunikation

Wie verständliche Kommunikation Vertrauen und Akzeptanz schafft

In welcher Form und über welche Kanäle empfiehlt es sich, Forschungsaktivitäten bzw. -resultate zu kommunizieren, damit sie bei den Adressaten ankommen? Dieser Frage ging Mag. Radi Reiter, Communication Manager des Green Energy Lab, in ihrer Keynote zum Thema „Wissenschaftskommunikation“ beim Partnertreffen des BMK-Programms „Stadt der Zukunft“ nach, das auf Einladung der ÖGUT (Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik) am 18. Oktober 2021 in Wien stattfand.

Komplexe Inhalte verständlich kommunizieren

Radi Reiter kennt diese Herausforderung aus ihrer täglichen Arbeit: Forschungsaktivitäten so zu beschreiben, dass Rezipienten, die nicht „vom Fach“ sind, verstehen worum es geht – Einfachheit, Verständlichkeit und Transparenz, das sind dabei die Schlüsselwörter. „Das ist durchaus anspruchsvoll, denn einen fachlichen Text vollkommen verlustfrei zu vereinfachen ist sehr schwierig. Hier stellt sich dann eher die Frage, wieviel bzw. welche Abstriche man als akzeptabel ansieht“, erklärt Reiter.

Die Herausforderung besteht vor allem darin, komplexe Themen zu transportieren, die eine wissenschaftliche Fundierung haben und bei denen man sachlich korrekt bleiben muss, sie aber wiederum so darzustellen, dass sie emotional und packend wirken. Fachwörter kann man durchaus in den Texten belassen, aber man muss sie erklären. „Unverständlichkeit schwächt das Vertrauen bei den Menschen und wir vom Green Energy Lab wollen ja, dass unsere Botschaften etwas auslösen und zwar die Erkenntnis: Es ist notwendig, es ist dringend. Die ForscherInnen leisten eine so hervorragende Arbeit für unsere Zukunft. Wir müssen sie vor den Vorhang holen und sicherstellen, dass der Stellenwert der Forschung von der breiten Öffentlichkeit anerkannt wird“, so Reiter.

Green Energy Lab – Partnernetzwerk

Eine wirksame Nachhaltigkeitskommunikation erfolgt niemals im Alleingang – sie findet stets im Dialog statt und dient dazu, sich mit Gleichgesinnten zu verbünden, um gemeinsam einen echten Impact zu generieren.

Derzeit ist Green Energy Lab ein Magnet für rund 250 Partnerinstitutionen aus Forschung, Wirtschaft und Verwaltung – unzähligen Menschen, die ständig an der Entwicklung nachhaltiger Lösungen arbeiten.

Viele innovative Einzellösungen sind ein guter Start. Die größte Herausforderung liegt jetzt darin, ein ganzheitliches Energiesystem der Zukunft zu entwickeln. „Wir sind lange noch nicht am Ziel, den Weg aber bis dahin können wir kommunikativ begleiten und die Forschungsfortschritte nach außen tragen“, so Reiter.

 

Ohne Kommunikation keine Transformation

Die Wissenschaftskommunikation wird in Zukunft vor allem daraus bestehen, dass sie die Transformation der Wirtschaft erklärt. Es geht darum, Begeisterung für neue Technologien zu wecken und deren Vorteile greifbar zu machen. Aufgabe der Kommunikation ist es, diese komplexen Abläufe, technische Details und ambitionierte, in der Zukunft liegende Ziele zu vermitteln. „Wir können die tollsten Lösungen haben, wenn wir sie aber nicht kommunizieren, bringen sie nichts“, ist Radi Reiter überzeugt.

Daher werden die Projekte, die unter dem Dach von Green Energy Lab abgewickelt werden, durch kreative Instrumente besonders anschaulich dargestellt. Ein Beispiel dazu sind die sogenannten „virtuellen Touren“, mit denen die Projekte erlebbar und technische Prozesse greifbar gemacht werden. Diese werden somit niederschwellig zugänglich und den UserInnen sozusagen „nach Hause gebracht“.

Beispiele von zwei Projekten:

https://my.presono.com/share/cf31417b-aea1-4405-9f02-1b55aea258fe/play?email=false

https://my.presono.com/share/26842590-8c81-404b-aef5-9a4e8df39255/play?email=false