Green Energy Lab visualisiert die Energiezukunft

Der neue interaktive „RadarView“ ermöglicht es Innovationsfelder rascher zu erkennen und deren Potential zu nutzen.

Der Umstieg auf nachhaltige und zukunftssichere Energielösungen ist ein zentraler Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Das Innovationslabor Green Energy Lab hat in Zusammenarbeit mit Stakeholdern und Expert:innen eine interaktive Visualisierung entwickelt, das Technologietrends im Energiesektor analysiert, bewertet und auf übersichtliche Weise darstellt. Dieser „RadarView“ ist das Kernstück des „Green Energy Foresight“. Er unterstützt dabei, Technologien zu identifizieren, die es Österreich ermöglichen, unsere Energieversorgung möglichst schnell und nachhaltig zukunftssicher zu machen. Die gute Nachricht: Die Schlüsseltechnologien dafür sind schon entwickelt – nun müssen sie konsequent eingesetzt werden. 

Das Innovationslabor Green Energy Lab entwickelt eine neue Visualisierung, um vielversprechende Ansatzpunkte für den Wandel am Energiesektor zu identifizieren. Mit Hilfe moderner Trendforschungsmethoden wurden im „RadarView“ elf Innovationsfelder identifiziert, die sehr schnell positive Wirkung auf unsere Klima- und Energiezukunft haben können. 

Die Innovationsfelder und deren Technologien werden dabei durch sechs Kriterien bewertet: Reifegrad der Einzeltechnologie, Systemreife der Technologie, die Marktchancen und das Potenzial der Technologie, den Wandel zu ermöglichen. Zusätzlich werden die Risiken sowie der direkte Einfluss, den die Technologien auf die Bekämpfung des Klimawandels haben, bewertet. 

Mathias Schaffer, Vorstand von Green Energy Lab: „Die Schlüsseltechnologien für die Energiewende, gibt es schon. Nun müssen sie rasch und konsequent zum Einsatz kommen. Mit unserem „RadarView“ wollen wir Unternehmen zeigen, welche aktuellen und zukünftigen Trends am Energiesektor zu einem nachhaltigen Energiesystem in Österreich beitragen können.“ 

 

Ein marktreifer Technologiemix für die Energiewende 

„Klar ist, dass nicht eine einzelne Technologie den Durchbruch bringen wird. Es braucht das Zusammenspiel mehrerer Schlüsseltechnologien, um möglichst viele Bereiche abzudecken“, so Schaffer. 

Die Systemreife dieser Technologien ist ein wichtiges Kriterium, um festzustellen, wie weit die Integration der Technologie im bestehenden Energiesystem bereits fortgeschritten ist. Durch den Fokus auf Technologien mit hoher Systemreife soll ein rascher und spürbarer Effekt erzielt werden. 

„Die Marktfähigkeit der dabei eingesetzten Technologien ist für langfristige Ergebnisse essenziell. Eine nachhaltige Energiewende kann auf Dauer nicht durch Förderungen finanziert werden. Es braucht dafür Geschäftsmodelle, die sinnvolle und nachhaltige Veränderungen im Energiesektor auslösen“, schließt der Obmann des Green Energy Lab. 

 

Smarte Gebäude und künstliche Intelligenz für die nachhaltige Energiewende  

Wie wichtig das Zusammenspiel der verschiedenen Technologien ist, zeigen die identifizierten Innovationsfelder. Eines betrifft den Gebäudebereich: Häuser werden in Zukunft aktiv am Energiesystem teilnehmen. Für Neubauten gibt es schon jetzt eine ganze Reihe smarter Lösungen. Um alle Gebäude klimafit zu machen, müssen Ansätze entwickelt werden, welche auch auf bestehende Gebäude angewendet werden können. 

Christian Kurz, R&D Manager bei Green Energy Lab: „Der Gebäudebereich hat riesiges Potenzial: Anhand von digitalen Energiemessegeräten, intelligenten Steuerungen und innovativen Konstruktionsmethoden können die Gebäude der Zukunft mit dem Energienetz vorausschauend Informationen austauschen und als dezentrale Energiepuffer dienen.“ 

Nicht zuletzt aufgrund der aktuellen geopolitischen Entwicklungen spielt die regionale Energieversorgung eine Schlüsselrolle. Die Nutzung von Abwärmequellen sowie die Entwicklung von skalierbaren saisonalen Energiespeichern bilden das Innovationsfeld der Grünen Wärme und Kälte. „Forschungs- und Demonstrationsprojekte zu diesem Thema sind ein Schwerpunkt von Green Energy Lab. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen wieder in neue Projekte ein“, so Kurz. 

Das Um und Auf zur Reduktion des CO2-Ausstoßes ist der Ausbau von erneuerbaren Energiequellen. In diesem Innovationsfeld spielen neue rechtliche Rahmenbedingungen eine große Rolle. Als genauso relevant wird aber auch die Flexibilität der Energiesysteme – genauer gesagt der Stromnetze – angesehen. Die Forschung zur verbesserten Nutzung von erneuerbaren Energiequellen wie Windenergie und Photovoltaik sind bereits Teil des Portfolios von Green Energy Lab. 

Ein weiterer klar erkennbarer Trend ist die Kreislaufwirtschaft: Im Mittelpunkt steht „Abfall als Ressource“. Durch Wiederverwertung kann ein großer Anteil des bei der Produktion ausgestoßenen CO2 vermieden werden. Zudem wird die Abhängigkeit von Rohstoffimporten verringert. Das Innovationsfeld der Kreislaufwirtschaft ist aber mehr als nur Recycling: Auch die aktive Bindung von CO2 in der Atmosphäre oder das Erzeugen von Elektrizität durch Mikroben sind Teile des Feldes, die noch erschlossen werden können. 

Andrea Edelmann, Vorstandsmitglied im Green Energy Lab: „Kreislaufwirtschaft im Umfeld der erneuerbaren Energie hat noch riesiges Potenzial und ist im ressourcenarmen Europa ein mehr als wichtiger Gedanke. Die Innovationsmöglichkeiten etwa im Bereich CO2-Kreislaufwirtschaft sind enorm. Die Nutzung von bereits vorhandener Infrastruktur hilft darüber hinaus bei der Ressourcenschonung.“ 

Für alle zuvor genannten Innovationsfelder benötigt es sogenannte Enabler-Technologien. Durch den Fortschritt der Digitalisierung und die Anwendung datengestützter Prozesse können diese hochkomplexen Systeme effizienter gestaltet werden. Dabei spielen die Vernetzung aller Systemelemente (z.B. „Internet of Things“), der neuartige Umgang mit großen Datenmengen („Big Data“) und der Einsatz von Lernenden Systemen („Machine Learning“ und künstliche Intelligenz) eine wesentliche Rolle. 

 

Green Energy Foresight 

„RadarView“ ist aus dem Innovationslabor Green Energy Lab hervorgegangen. Seit mittlerweile vier Jahren bietet das Green Energy Lab eine Plattform für die Bündelung und den Austausch von Know-how in der Energiebranche. Gemeinsam werden Energietrends analysiert, einem Realitäts- und Relevanzcheck unterzogen und deren Einfluss auf den Klimawandel bewertet und laufend aktualisiert. „RadarView“ versteht sich als Visualisierung der „Forsighting-Journey“ und ist interaktiv gestaltet. Jedes Innovationsfeld dient als Ausgangspunkt für tiefergehende Recherchen. Aus dem RadarView sind insbesondere auch Themen wie der Sektor der Bestandsgebäude oder die Kreislaufwirtschaft ableitbar, in welchen ein besonders starker Hebeleffekt für die Energiewende liegt und entsprechend auch bei der Ausrichtung von Forschungsprogrammen berücksichtigt werden sollten.  

Hier geht’s zum RadarView 2023. 

 

 

Kontakt

Christian Kurz

R&D Manager

T: +43 664 25 24 653
E: christian.kurz@greenenergylab.at