Wir fragen Stefan Szyszkowitz: „Wie unterstützt Ihr Energieversorgungsunternehmen die Mobilitätswende und was muss sich ändern, damit diese auch gelingt?“

Stefan Szyszkowitz, Vorstandsdirektor des Energieunternehmens EVN – nebst Energie Burgenland, Energie Steiermark und Wien Energie eines der vier Gründerunternehmen des Green Energy Labs – im Interview über die Mobilitätswende, wann E-Mobilität sinnvoll ist und welches Green-Energy-Lab-Projekt ihn besonders begeistert.

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Wie unterstützt Ihr Energieversorgungsunternehmen die Mobilitätswende?

Mag. Stefan Szyszkowitz, MBA: „In Sachen Ladeinfrastruktur konnte in den letzten Jahren das Henne-Ei-Problem gelöst werden und es entstand ein flächendeckendes Netz, das nun laufend verdichtet und verstärkt wird. Der stetige Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur in Niederösterreich ist neben der Ladeinfrastruktur zu Hause für uns ein wichtiger Baustein, um elektro-mobil zu sein. E-Mobilität gilt als großer Hoffnungsträger für eine CO2 Reduktion im Verkehrsbereich. Natürlich macht aber E-Mobilität nur Sinn, wenn der dafür notwendige Strom aus erneuerbaren Energien stammt. Und auch hier sind wir auf einem sehr guten Weg.“

Was muss sich aus Ihrer Sicht ändern, damit die Mobilitätswende gelingt?

„Uns ist besonders wichtig: Wir müssen das Zuhauseladen noch einfacher machen. Jeder, für den die fehlende Wallbox zu Hause derzeit ein Grund ist, sich kein E-Auto zu kaufen, muss diese Möglichkeit bekommen. Und dabei spreche ich von intelligenten Wallboxen, die bereit sind für intelligente Vernetzung und andere Aufgaben wie Netzstabilisierung. Damit kann man dann auch das Dienstauto abrechnen. Es braucht intelligente Ladetechnologie, aber auch für künftige Vehicle-to-Grid-Anwendungen.“

Welche Best-of-Mobilitäts-Projekte Ihrer Region begeistern Sie besonders?

„Um sich Zukunftsszenarien in der E-Mobilität anzunähern, hat sich im Rahmen des Innovationslabors Green Energy Lab, unter der Leitung der TU Wien, ein schlagfertiges Konsortium aus 19 Partnern gebildet. Das Projekt ‚Car2Flex‘ betrachtet nicht nur die Nutzung der E-Mobilität in Privathaushalten, sondern in Firmenflotten und im Zuge des Car-Sharings. Die Idee hinter diesem Forschungsprojekt liegt darin, das Laden auf spätere Zeitpunkte zu verschieben, an denen ausreichend Strom, im Idealfall 100 % Ökostrom, zur Verfügung steht und der sonstige Verbrauch gering ist. Bei einem einzigen Auto fällt dieser Schritt wohl nicht ins Gewicht. Geht man diesen Weg aber mit einer großen Anzahl an Fahrzeugen, ist man schnell in Größenordnungen, die einem Kraftwerk entsprechen. Für den Netzbetreiber wäre das eine Entlastung für das Stromnetz, für den Kunden eine Geldersparnis.“

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