Best-Practice-Beispiele für die Energiewende
Bei der Veranstaltung des Klima- und Energiefonds zur Transformation der Industrie am 27. März 2025 wurde unter anderem das Projekt ThermaFLEX als Best-Practice-Beispiel aus der Vorzeigeregion Green Energy Lab präsentiert.

Vortragender Wolfgang Weiss, Leiter des Bereichs Industrielle Systeme bei AEE INTEC, und Urban Peyker, Abteilungsleiter Industrie, Unternehmen und Finanzierung beim Klima- und Energiefonds © Green Energy Lab
Im Rahmen der FTI-Initiative zur Transformation der Industrie fand am 27. März 2025 in Wien die vom Klima- und Energiefonds organisierte Veranstaltung „Industrie-Impulse: Innovationen stärken – Standort sichern“ statt. Das Motto war die Stärkung heimischer Innovationen und damit die Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Österreich. Bei der Veranstaltung wurden Best-Practice-Projekte vorgestellt und in zwei internationalen Keynotes wurde die Rolle von Innovationen in globalen Märkten beleuchtet. Ziel war die Vermittlung von Impulsen für zukünftige Lösungen und die Förderung des persönlichen und fachlichen Austausches.
Erneuerbare Energien, energieeffizientere Technologien oder nachhaltige Produktionsprozesse: Die Industrie kann einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und zur Eindämmung des Klimawandels leisten. Eine wesentliche Rolle spielen dabei Forschung und Innovation für klimaneutrale Technologien. Die „FTI-Initiative für die Transformation der Industrie“ des Klima- und Energiefonds unterstützt die Bemühungen der Industrie und ermöglicht eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie.
„Die neue Bundesregierung verfolgt ein doppeltes Ziel: Wir müssen die Dekarbonisierung vorantreiben und gleichzeitig die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie stärken. Die Vorzeigeprojekte aus dem Programm ‚Transformation der Industrie‘ zeigen bereits heute, wie dieser Weg in Österreich gelingen kann“, sagt Peter Hanke, Innovations- und Standortminister.
Konkret soll die produzierende Industrie bei der Entwicklung und Demonstration skalierbarer Schlüsseltechnologien und Systemlösungen unterstützt werden, welche zu einer signifikanten Reduktion von Treibhausgasen und zu einer Stärkung des Standorts führen. Bernd Vogl, Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer, äußert diesbezüglich Folgendes: „Wir bieten der Industrie genau jene Unterstützung, die nötig ist, um Forschungsergebnisse praktisch zu testen, weiterzuentwickeln und großflächig umzusetzen. Wir agieren als Partner an der Schnittstelle zwischen Forschung und Markt.“
Best-Practice-Beispiele aus Österreich
Die Teilnehmer:innen erhielten im Rahmen der Veranstaltung Einblicke in die Innovationskraft unterschiedlicher Projekte aus dem Programm „Vorzeigeregion Energie“. Das Großforschungsprojekt ThermaFLEX aus der Vorzeigeregion Green Energy Lab hatte die Entwicklung von Strategien zur Flexibilisierung von Wärmenetzen und die Erschließung alternativer Energiequellen zum Ziel. Gegenstand der Forschung waren auch beispielhafte Umsetzungen in Fernwärmeversorgungsgebieten kleiner, mittlerer und großer Städte. Dabei wurden verschiedene Wärmequellen und Flexibilitätselemente eingesetzt, wobei unter anderem die Einbindung verschiedener, lokal verfügbarer Abwärmequellen eine zentrale Rolle spielt. Green Energy Lab widmete sich der Abwärmenutzung auch bereits in einem Insight Talk zum Thema Kühl- und Abwasser als nachhaltige Wärmequelle. Ein Demonstrator des Projektes ThermaFLEX ist auch am Standort der Müllverbrennungsanlage Wien-Spittelau. Dort wird die Abwärme aus der Rauchgaskondensation der Müllverbrennungsanlage als Energiequelle für eine Hochtemperatur-Wärmepumpe genutzt und versorgt damit tausende Haushalte mit Wärme.
Weitere Beispiele aus dem Programm „Vorzeigeregion Energie“, die im Rahmen der Veranstaltung präsentiert wurden: Im Speicherprojekt USS2030 der Vorzeigeregion WIVA P&G werden Erkenntnisse zur saisonalen Speicherung von erneuerbarer Energie in Form reinen Wasserstoffs gewonnen. Das Projekt Industry4Redispatch der Vorzeigeregion NEFI hat die Steuerung industrieller Energieversorgungssysteme zur optimalen Nutzung von Flexibilitäten zum Ziel.
Anschließend wurde ein Blick in die Zukunft geworfen: Zwei erfolgreich eingereichte Projekte aus der Ausschreibung 2024 der FTI-Initiative „Transformation der Industrie“ präsentierten ihr Vorhaben. Im Projekt ImpreDry wird der Energieeinsatz im Imprägnierungsprozess von Spezialpapieren durch digital gesteuerte Systeme optimiert und im Kooperationsprojekt HIPI wird eine neue Generation von Hochtemperatur-Wärmepumpen auf der Basis von Kolbenkompressoren entwickelt.
Internationale Keynotes: Impulse zu den Chancen für Österreichs Industrie
Der internationale Austausch spielt bei Wissenschaft und Innovation, ebenso wie in der Wirtschaft, eine zentrale Rolle. „Ich bin davon überzeugt, dass ein zentraler Schlüssel für eine grüne Industrieentwicklung in der Kooperation des globalen Nordens mit dem globalen Süden liegt. Eine faire Zusammenarbeit – beispielsweise im Stahlsektor – kann zu einer Win-Win-Situation führen“, sagt Camilla Oliveira, Projektleiterin bei Agora Industry im Bereich Industrie und Expertin für deren Dekarbonisierung.
Im Bereich der CO₂-Speicherung wurde ein Beispiel aus Dänemark präsentiert, in dem man plant, die Kohlenstoff-Emissionen im Rahmen der Zementherstellung in Offshore-Speichern unter dem Meeresboden einzulagern. „Die gute Nachricht ist: Die positive Dynamik für CCUS hält in ganz Europa an und wir sind fest entschlossen, eine Schlüsselrolle bei der Transformation der Industrie zu spielen. Nun braucht es Vertrauen in Innovationen auf mehreren Ebenen – neue Technologien und Geschäftsmodelle müssen Hand in Hand gehen“, sagt Johanne Bø, Expertin für Carbon Capture, Utilization and Storage (CCUS) beim internationalen Baustoffkonzern Holcim.
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