E-Mobilität – Der Verkehr von morgen
Die Autoindustrie muss einen radikalen Prozess des Umdenkens starten und die Elektromobilität bietet eine mögliche Lösung an. Daher setzt hier das Green Energy Lab mit einem neuen Themenschwerpunkt und den darin untergebrachten Projekten an, um die Zukunft der E-Mobilität mitzugestalten.
Der Verkehrssektor stellt eine hohe Umweltbelastung dar: Mit 23,7 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent und damit einem Anteil von 45,8 Prozent war der Verkehrssektor im jüngsten Klimaschutzbericht der Umweltbundesamt GmbH der größte Verursacher von Treibhausgas-Emissionen außerhalb des Emissionshandels. Wir benötigen eine Mobilitätswende. Die Autoindustrie muss einen radikalen Prozess des Umdenkens starten und die Elektromobilität bietet eine mögliche Lösung, um diese Belastung zu verringern. Allerdings braucht es smarte und nachhaltige Mobilitätskonzepte, um Elektromobilität in das Energiesystem von morgen zu integrieren.
Integrierte Mobilitätslösungen: Jüngster Themenschwerpunkt im Green Energy Lab
Neue und integrierte Mobilität ist nicht nur ein essenzielles Thema für die Energiewende, sondern auch der jüngste Themenschwerpunkt im Green Energy Lab. Im Kern steht die grüne Transformation des Verkehrssektors mithilfe von nachhaltigen Mobilitätskonzepten. Elektromobilität, die zunehmende Vernetzung und Automatisierung von Verkehrsmitteln sowie neue Akteursrollen bieten zusätzlich die Möglichkeit, neue Mobilitätslösungen, Services und Dienstleistungen voranzutreiben. Dadurch ergeben sich Chancen, neue Erlösquellen zu erschließen sowie Kundenbeziehungen zu intensivieren. Besonders in Zeiten, in denen die volatile Stromerzeugung aus Wind und Sonne immer mehr zunimmt, gewinnt auch die Verbraucherseite zunehmend an Bedeutung. Nur so kann ein stabiles System weiterhin gewährleistet und die energiewirtschaftliche Nutzung für die Verbraucher ermöglicht werden. Deshalb braucht es smarte und nachhaltige Mobilitätskonzepte, um Elektromobilität in das Energiesystem von morgen zu integrieren. Da Mobilitätsentscheidungen häufig nicht nur rational, hinsichtlich Kosten und Zeitaufwand getroffen werden, sondern auch in Anbetracht von individuellen Kriterien wie zum Beispiel Gewohnheit, Sicherheitsempfinden und Komfort, wird die Befriedigung von Kundenbedürfnissen immer wichtiger.
Aufbauend auf den Trends der Urbanisierung, Digitalisierung, Shared Economy, Automatisierung und Elektrifizierung vieler Lebensbereiche sowie der Klimaziele, verändert sich das Rollenverständnis vieler Akteure am Mobilitäts- und Energiemarkt. Der Umbruch in der Mobilität findet jetzt statt und wird noch viele Jahre andauern. Daher setzt hier das Green Energy Lab mit einem neuen Themenschwerpunkt und den darin untergebrachten Projekten an, um die Zukunft der E-Mobilität mitzugestalten.
Car2Flex – Projekt zur Optimierung der Elektromobilität
Das Leitprojekt Car2Flex befasst sich mit drei verschiedenen Anwendergruppen der Elektromobilität: den PrivatnutzerInnen, eFahrzeugflotten und dem eCar-Sharing in Mehrparteienwohnhäusern. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie – entsprechend der Mobilitätsbedürfnisse der jeweiligen Gruppen – der steigende Anteil von Elektromobilität am besten für das Energiesystem genutzt werden kann. Zudem sollen die Car2Flex-Konzepte neue wirtschaftliche Anreize schaffen. Etwa mit Lösungen, die den Eigenverbrauch von PV-Strom (PV = Photovoltaik) steigern, in dem sie den Strom in der Batterie des Fahrzeuges zwischenspeichern. Durch diese optimierte, flexible Batterie-Nutzung kann der Anteil an erneuerbarer Energieerzeugung und -nutzung erhöht und Kosten gespart werden.
Auch für das Beladen und Entladen der Autos gibt es eine nachhaltige Lösung. Die im Elektroauto befindliche Batterietechnik kann nämlich ein Vielfaches mehr an Energie als ein üblicher Hausspeicher aufnehmen. Das Projekt SecondLife Batteries befasst sich mit der Weiterverwendung bereits genutzter Batterien aus der Elektromobilität.
AC/DC – Smarter Wandel von Firmenflotten
Die Energiewende macht auch vor Unternehmen nicht Halt. Firmenflotten werden zunehmend auf E-Fahrzeuge umgestellt und die täglich benötigte Energie wird immer öfter lokal sowie dezentral direkt am Firmengelände (z.B. durch eine eigene Photovoltaik-Anlage) produziert. Diese Entwicklungen bringen einerseits ökonomische und ökologische Vorteile, stellen die Unternehmen andererseits jedoch vor eine Herausforderung. Denn die einzelnen Teilsysteme – Energieerzeugung, Lademanagement und Fuhrparkmanagement – müssen so miteinander vernetzt werden, dass ein effizientes, automatisiertes Flottenmanagement entsteht. Ziel des Projekts AC/DC ist es, dass dabei eine Senkung der Treibhausgasemissionen sowie Kosteneinsparungen für die Betreiber entsteht.
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