#GreenFutureHackathon: prämierte Lösungskonzepte

Vier Teams haben es am Green Future Hackathon geschafft, mit ihren Konzepten zu Problemstellungen der Energiebranche hervorzustechen.

  1. Platz: „Plattform für Energiegemeinschaften“

Das Gewinnerteam präsentierte einen Prototyp der Plattform für Energiegemeinschaften. Die Ausgangssituation ist, dass viele Menschen innerhalb einer Energiegemeinschaft nicht wissen, wie der erzeugte Strom verteilt wird. So sei den KäuferInnen nicht bewusst, wo der verbrauchte Graustrom (Strom aus unbekannter Herkunft) produziert und den VerkäuferInnen nicht, wo ihr überschüssiger Grünstrom (Strom aus erneuerbaren Energie-Anlagen) gebraucht wird. Die Plattform für Energiegemeinschaften steht für Fairness und Transparenz im Energiehandel. Das bedeutet geringere Strompreise für die „Consumer“ und gleichzeitig bessere Abnehmerpreise des lokalen Ökostroms für die „Prosumer“ der Energiegemeinschaft. Geringere Netzgebühren, welche sich auf die benachbarte, lokale Erzeugung und den möglichst direkten Verbrauch zurückführen lassen, ermöglichen diese Kostenoptimierung. Die Vision ist es, „Prosumer“ und „Consumer“ auf möglichst kurzem Weg zu vernetzen, um die Versorgung mit ausschließlich erneuerbaren Energien sicherzustellen. So kann grüne Energie lokal und kostengünstig optimal genutzt werden.

Im Team:  Max Brandts, Felix Fally, Philipp Hamann, Harald Reingruber

Aufgabensteller:  Energie Steiermark AG, Energie Burgenland AG, Wien Energie GmbH, EVN AG

Besonders der ausgearbeitete Prototyp der App ist für die Jury in ihrer Begründung bemerkenswert. Die App soll den Handel von Strom in kleinen Energiegemeinschaften übersichtlicher gestalten. Vor allem Nachfrage und Angebot seien in Energiegemeinschaften schwierig zu handhaben. „Das Team hat mit der App eine Lösung definiert, welche es für TeilnehmerInnen von Energiegemeinschaften attraktiver gestaltet, sich aktiv zu beteiligen und somit einen Beitrag zur Energiewende zu leisten,“ so die Jury. Neben der leichteren Organisation begeistert die App auch mit einem Gamification-Ansatz. Spielerisch werden die NutzerInnen dazu motiviert, weniger Energie zu verbrauchen und lokal mit Strom zu handeln, um so ein höheres Ranking innerhalb der App für ihre Gemeinde zu erzielen und damit verschiedenste Boni zu generieren.

Die Vorstände der vier Energieversorgungsunternehmen Energie Steiermark, Energie Burgenland, Wien Energie und EVN, Aufgabensteller des Gewinnerteams, zum Konzept:

Martin Graf, Vorstandsdirektor der Energie Steiermark:

„Erste Pilotprojekte wie bei uns im Steirischen Heimschuh machen schon jetzt das Potenzial von Energiegemeinschaften deutlich. Damit die Energiewende gelingen kann, braucht es unsere KundInnen – und zwar als EnergieproduzentInnen. Zu wissen, wo der bezogene Strom herkommt oder der erzeugte Strom hinfließt, ist ein wesentlicher Aspekt, um Bewusstsein und Identifikation und damit Attraktivität zu schaffen, um im Rahmen von Energiegemeinschaften mitzuwirken. Der vorgestellte Prototyp bietet einen guten Lösungsansatz dafür. Ich bin begeistert, in welch kurzer Zeit das Team das Konzept auf die Beine gestellt hat.“

Michael Gerbavsits, Vorstandsvorsitzender der Energie Burgenland:

„Ich freue mich, dass wir von den Ideen so vieler innovativer, kreativer Personen, die hier unvoreingenommen an wichtigen Fragestellungen der Energiezukunft arbeiteten, profitieren dürfen. Energiegemeinschaften sind ein wichtiger Lösungsaspekt, wie sich eine steigende Zahl dezentraler Erzeuger von erneuerbaren Energien in das Energiesystem der Zukunft einpassen lassen; sind aber auch entsprechend komplex. Diese Komplexität gilt es, für die einzelnen Mitglieder einer Energiegemeinschaft zu vereinfachen. Die präsentierte Lösung schafft es, genau dieser Herausforderung die Stirn zu bieten.“

Michael Strebl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wien Energie:

„Energiegemeinschaften sind ein wichtiger Baustein, um unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Mithilfe dieser sollen Konsumentinnen und Konsumenten in Zukunft ihren selbst produzierten Strom auch in der Nachbarschaft gemeinschaftlich nutzen können. Das Gewinnerteam hat mit seinem Prototyp einer Plattform für solche Communities ein lösungsorientiertes, markttaugliches Modell entwickelt, das gerade schon in dieser Entwicklungsphase durch Umsetzbarkeit hervorsticht. Ein bemerkenswertes Konzept – bedenkt man vor allem die kurze Ausarbeitungszeit von nur 24 Stunden. Gerade unter dieser Perspektive: meine Gratulation an alle beteiligten Teams!“

Stefan Szyszkowitz, Vorstandssprecher der EVN:

„Für uns zeigen Energiegemeinschaften sehr spannende Zukunftsoptionen. Bei unserem Projekt „Energiezukunft Gölsental“ ergibt sich beispielsweise eine wirtschaftliche Perspektive für das bestehende, historische Kleinwasserkraftwerk und gleichzeitig ein attraktives Angebot für unsere Kunden. So profitieren die Kunden, das Kraftwerk und die Umwelt zugleich. Das Gewinnerteam hat einen bereichernden neuen Blickwinkel kreiert, wie Energiegemeinschaften sich einfach und übersichtlich organisieren können.“

Das Gewinnerteam freut sich über den ersten Platz:

„Die 24-Stunden-Challenge war unglaublich spannend aber auch anstrengend für uns. Umso mehr freut es uns natürlich, dass sich unsere Bemühungen gelohnt haben und wir durch unseren Prototyp mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurden. Wir hoffen, wir konnten einen neuen Blickwinkel schaffen, wie lokale Energiegemeinschaften sich noch besser organisieren könnten und dass in Zukunft viele von unserer Idee profitieren werden.“

 

  1. Platz: „Optimierung der Batterieprüfung hinsichtlich des Energieverbrauchs“

Dieses technische Lösungskonzept behandelt die Optimierung von Batterietests in Labors. Alle Batterien, die in Österreich produziert werden, müssen, bevor sie an EndkundInnen verkauft werden, mindestens einmal geladen und entladen werden. Dieser Vorgang sorgt zwar für eine erhöhte Sicherheit und Qualität der Batterien, kostet aber viel Energie, die dabei verloren geht. Das Team hat daher ein Konzept ausgearbeitet, welche die Entladung einer Batterie während dieses Tests in eine andere einspielt, wodurch dieses Prozedere um 20 bis 30 Prozent energieeffizienter ist und das bei nur 5 Prozent mehr Zeitaufwand.

Im Team:  Paul Reichhold, Rudolph Ring, Tobias Glaser, Paul Aspalter, Alexander Eder, Leon Zapletal

Aufgabensteller:   AVL List GmbH

 

  1. Platz: „Ableitung von Gewohnheiten aus Sensordaten“

Im Rahmen dieses Konzepts wurde ein Verfahren ausgearbeitet, mit dem häusliche Gewohnheiten von Menschen abgeleitet werden können. Diese Daten liefern zum Beispiel Informationen über die Qualität und Beschaffenheit der Luft (Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, CO, CO2, etc.) sowie dem Energieverbrauch (Heizen). Das Lösungskonzept umfasste dabei die Einbindung von IoT-Geräten, welche an verschiedenen Stellen der Wohnung platziert werden und mit existierenden Geräten, wie zum Beispiel einem Thermostat, verbunden werden. Mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz soll das Heizverhalten optimiert werden und durch Vergleiche ein Monitoring des Energieverbrauchs erfolgen. Damit können Daten für eine kundenspezifische App generiert werden, die wiederum für eine dynamische Energieoptimierung sowie zur Senkung von Energiekosten verwendet werden kann. Für die AnwenderInnen zeichnet sich das Tool durch intuitive und einfache Bedienbarkeit aus.

Im Team: Lisa Ackerl, Maria Schimpf, Benedikt Preschern, Claudiu Dangulea, Luca Nüssel

Aufgabensteller:  KWB – Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH

 

  1. Platz: „Wie können Geodaten zum Treiber der #Wärmewende werden?“

Dem Team wurden vom Aufgabensteller energiebezogene Geoinformationen über örtlich verfügbare erneuerbare Energiequellen, Wärmebedarfe und bestehende Wärmeversorgungsinfrastrukturen zur Verfügung gestellt, welche analysiert werden mussten, um, aufbauend auf diesen Ergebnissen, Ideen für die Wärmewende auszuarbeiten. Die Lösung: eine interaktive Plattform, der „Digital Energy Planner“. Dabei handelt es sich um eine Art webbasierten Wärmeatlas, der als digitales Planungs- und Informationstool dient, das auf der einen Seite HausbauerInnen und InvestorInnen und auf der anderen Heizsystemanbieter und Wärmenetzbetreiber zusammenbringt. Auf diese Weise kann jeder, der einen Heizungswechsel vorsieht, einfach zur optimalen Lösung vor Ort kommen und der Markt für nachhaltige Heizsysteme dauerhaft forciert werden.

Im Team:  Helwin Prohaska, Stefano Coss, Simon Glaser, Mariam Shamsueva

Aufgabensteller:               SIR – Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen