Modernisierung & Wärmepumpenintegration im Heizwerk Saalfelden
THERMA FLEX DEMO PROJEKT: Effizienzsteigerung des bestehenden Biomassekessels
Zur umfassenden Demonstration und Bewertung eines Modernisierungskonzeptes kombiniert mit der Integration einer Wärmepumpe wurde im Wärmenetz Saalfelden (Errichtung 1997, Netzlänge: 5,3 km, rund 50 Abnehmer, Wärmeaufbringung 2017: 13 GWh) ein 2-stufiger Modernisierungsprozess gestartet. Im Zuge der ersten Stufe (im Herbst 2020 abgeschlossen) wurde das bestehende Wärmenetz einer umfassenden Modernisierung unterzogen. Dabei wurden vielschichtige Maßnahmen bei der bestehenden Heizzentrale (Adaptierungen an der bestehenden Biomassefeuerung inkl. Leistungssteigerung der Rauchgaskondensation und verbesserter Abgasreinigung, Implementierung/Erneuerung der Leittechnik, Implementierung von Pufferspeicher und Puffermanagement, Implementierung eines Rauchgasreinigungssystems in Kombination mit der Rauchgaskondensation, etc.) sowie im Wärmenetz (gezielter Netzausbau, Optimierung der Netztemperaturen, Erneuerung der Thermohydraulik etc.) durchgeführt. Nach Abschluss von Stufe 1 wurden die Modernisierungsmaßnahmen einem umfassenden Monitoring unterzogen und evaluiert. Die Modernisierung führte zu einer wesentlichen Erhöhung der Energieeffizienz des bestehenden Biomassekessels sowie einer Reduktion des fossilen Anteils im Energiemix. So konnte beispielweise der Anteil fossiler Energie (Gaskessel) in den Wintermonaten 2021 von rund 25% auf unter 5% im Januar bzw. von 15% auf rund 0,5% im Februar gesenkt werden.
Basierend auf den Ergebnissen und Erkenntnissen von Stufe 1 wurden technische Konzepte zur Integration einer Wärmepumpe zur weiteren Effizienzsteigerung und zur weiteren Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energie im Energiemix für Stufe 2 entwickelt und sollte nachfolgend realisiert werden (im Laufe von 2022). Die Integration der Wärmepumpe führt im nächsten Schritt neben einer weiteren Leistungs- und Effizienzsteigerung auch zur Optimierung der Wärmerückgewinnung aus dem Rauchgas. Als Wärmequelle dient dabei die Rauchgaskondensation. Durch die weitere Abkühlung des Rücklaufes der Rauchgaskondensation von derzeit ca. 52 °C auf ca. 35 °C wird eine erhebliche Effizienzsteigerung der Rauchgaskondensation erreicht. Als Wärmesenke dient der Fernwärmerücklauf. Die Energie wird also im Kesselkreis zur Vorwärmung des Kesselwassers verwendet.
