RENVELOPE DEMO – kreislauffähige Gebäudesanierung eines Studentenwohnhauses in Graz
Das „RENVELOPE - Energy Adaptive Shell“-Konzept wird auf ein Studentenwohnhaus angewendet, um das Potenzial der Lösung in einer mehrgeschossigen Wohnanlage für Studierende im dichten Stadtgebiet zu zeigen.
Ziel von „RENVELOPE – Energy Adaptive Shell“ ist es, eine kosteneffiziente, kreislauffähige Gesamtlösung für die Sanierung des Gebäudebestandes durch die Konditionierung von Gebäuden von der Außenhülle aus zu entwickeln. Dies wird durch die Kombination von serieller, multifunktionaler CO₂-neutraler Gebäudesanierung mit integrierter, intelligent gesteuerter Gebäudetechnik und der Erschließung vorhandener thermischer Speicherkapazitäten erreicht.
Ergebnisse des Forschungsprojekts RENVELOPE:
- eine Komplettlösung für die zirkuläre Gebäudesanierung;
- ein vollständig digitalisierter Prozess für die serielle, multifunktionale CO₂-neutrale Gebäudesanierung mittels nicht-invasiver, flexibler und energieaktiver Hüllenelemente, die es bestehenden Gebäuden ermöglichen, als Teil eines integrierten Energiesystems zu agieren;
- neue Geschäftsmodelle und Strategien für die Kund:innenintegration;
Um einen Markt für energieadaptive Hüllen zu schaffen, werden die in RENVELOPE entwickelten innovativen Lösungen in drei großen Demonstrationsgebäuden umgesetzt, die beispielhaft für drei große Märkte im österreichischen Gebäudesektor sind, nämlich mehrgeschossige Wohngebäude, Bürogebäude und öffentliche Gebäude (Schulen).
Inhalt und Beschreibung des Demoprojekts „Grüne Gasse 48“
Das sechsstöckige Wohnhaus stammt aus dem Jahr 1972 und befindet sich im Besitz der Rottenmanner Siedlungsgenossenschaft. Es liegt in einem dicht bebauten Stadtgebiet und umfasst ein Bauvolumen von 3.870 m³ sowie eine Bruttogeschoßfläche von 1.265 m². Die Bauweise basiert auf Stahlbetonwänden. Ursprünglich wurde das Gebäude ausschließlich elektrisch beheizt und mit Warmwasser versorgt. Vor der Sanierung wies es einen theoretischen U-Wert von 0,41 W/m²K, einen Heizwärmebedarf von 40 kWh/m²a sowie einen geschätzten CO₂-Ausstoß von 21 kg/m²a auf.
Für das Projekt wurde ein serielles Sanierungsverfahren gewählt, um die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit des Gebäudes deutlich zu verbessern. Zentrales Element ist der Einbau aktivierter Bauteile in vorgefertigte Fassadenelemente mit dem CEPA-System. Zusätzlich wurden Lüftungsgeräte in die Fassade integriert und ein elektrischer Sonnenschutz vorgesehen. Die Sanierung umfasst außerdem neue Versorgungsleitungen (insbesondere für Bäder), potenziell neue Fenster sowie eine Holzfassade als optisches und ökologisches Upgrade. Das Heizsystem wird auf eine hybride Lösung umgestellt, bestehend aus Fernwärme und Luft-Wasser-Wärmepumpen. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage mit 24 kWp installiert.
Ökologische Maßnahmen wie ein 255 m² großes Gründach – mit einer Wasserspeicherkapazität von bis zu 50 Litern pro Quadratmeter – sowie Fassadenbegrünungen tragen zusätzlich zur Verbesserung der Umweltbilanz bei. Die aktualisierten energetischen Kennwerte (U-Wert, Energiebedarf) werden derzeit noch berechnet.
Die Umsetzung erfolgt durch das Holzbauunternehmen Haas. Der Baustart ist für September 2025 geplant. Begonnen wird mit der Entfernung der alten Fassade. Im Oktober folgt die Montage der vorgefertigten Fassadenelemente. Der Abschluss der Arbeiten ist bis Ende 2025 vorgesehen.
Dies ist ein Demoprojekt des Leitprojektes RENVELOPE.