RENVELOPE

Um Europa bis 2050 zur ersten kreislauforientierten, klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft zu machen, ist eine tiefgreifende Umgestaltung des gesamten Energiesystems über alle Sektoren hinweg erforderlich. Der Gebäudesektor ist der größte Energieverbraucher (40 %) und weist die größten energiebezogenen Treibhausgas-Emissionen (36 %) in der EU auf. Der Einsatz von grüner Energie in Gebäuden und deren Transformation in energieeffiziente Verbraucher ist daher von entscheidender Bedeutung für das Erreichen der Energie- und Umweltziele der EU. Gegenwärtig sind etwa 35 % der Gebäude in der EU über 50 Jahre alt und fast 75 % des Gebäudebestands sind energieineffizient. Gleichzeitig wird nur etwa 1 % des Gebäudebestands jedes Jahr renoviert.

Österreich hat sich mit dem Erreichen von Klimaneutralität bis 2040 noch ambitioniertere Ziele gesetzt. Jedoch stellt die Umwandlung von Bestandsgebäuden in emissionsarme, aktive Teilnehmer an einem klimaneutralen, volatilen Energiesystem eine Herausforderung dar. Viele Gebäude sind noch weitgehend von dezentraler Energieversorgung auf Basis fossiler Energieträger abhängig. Daher ist es notwendig, skalierbare, serielle Sanierungskonzepte für erneuerbare Wärme- und Kälteversorgung, Speicherung und Verteilung zu entwickeln und umzusetzen.

Zielsetzung

Genau das hat sich RENVELOPE als Ziel gesetzt. Im Projekt soll eine kosteneffiziente, kreislauffähige Komplettlösung für die Modernisierung des Gebäudebestands entwickelt werden, indem Gebäude von einer Außenhülle aus konditioniert und somit minimal-invasiv saniert werden können.

Durch die Kombination von serieller, multifunktionaler CO2-neutraler Gebäudesanierung mit integrierter, intelligent gesteuerter Gebäudetechnik soll RENVELOPE den Gebäudesektor zu einer essenziellen Säule für das Energiesystem der Zukunft machen.

Vorgehensweise und Methodik

Im Projekt RENVELOPE wird eine Komplettlösung für die serielle, multifunktionale CO2-neutrale und kreislauffähige Gebäudesanierung demonstriert. Mithilfe vollständig digitalisierter Prozesse und nicht-invasiven, flexiblen und energieaktiven Hüllenelementen sowie Strategien zur Kundenintegration können bestehende Gebäude als Teil integrierter Energiesysteme agieren.

Im Zuge des Projektes werden drei Gebäude mit einer kosteneffizienten kreislauffähigen Komplettlösung modernisiert, in Form einer innovativen Außenhülle. Dies stellt einen Paradigmenwechsel gegenüber dem traditionellen Ansatz dar, bei dem die Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen im Inneren des Gebäudes untergebracht wurden. Für jedes Gebäude wird eine individuelle Lösung untersucht, basierend auf den jeweiligen existierenden thermischen und energetischen Beständen, den architektonischen Wünschen und den geplanten Verwendungszwecken. Drei Varianten großvolumiger Gebäude werden ins Auge gefasst: Städtische Wohngebäude, Schulen und Bürogebäude. Mit den drei Demonstratoren soll gezeigt werden, dass eine CO2-neutrale Gebäudesanierungsmethode mit vorgefertigten innovativen Fassaden- und Dachelementen kosten- und zeiteffektiv ist.

Zur Projektwebseite