Ein zweites Leben für Auto-Batterien: Projekt SecondLifeBatteries4Storage erfolgreich im Einsatz

Erneuerbare Energien intensiver nutzbar machen, dezentrale Stromproduktion und die Strom- und Wärmespeicherung fördern – das sind nur einige der Herausforderungen, die die Energiewirtschaft beschäftigen und mit denen sich das Green Energy Lab in der Vorzeigeregion Energie befasst.

Ein wertvoller Beitrag zur nachhaltigen Energienutzung ist nun mit dem Projekt SecondLifeBatteries4Storage gelungen, das von der Grazer Energieagentur Ges.m.b.H. geleitet wird. Dabei werden gebrauchte Batteriesysteme aus der Elektromobilität für stationäre Speicheranwendungen genutzt. „Nachhaltige und kundenorientierte Speicherlösungen sind in der Entwicklung hin zu 100 Prozent erneuerbarer Energie ein zentrales Element, auf welches das Green Energy Lab, unter anderem beim Projekt SecondLifeBatteries, einen Schwerpunkt setzt“, so Mathias Schaffer, Vorstandsmitglied des Green Energy Lab.

SecondLifeBatteries4Storage hat in kurzer Zeit den Weg von der Forschung in den Markt geschafft. Das erfolgreiche Projekt wurde außerdem für den TRIGOS Regional Steiermark 2021 in der Kategorie „Klimaschutz“ nominiert.

Einsatz von SecondLifeBatteries4Storage

Drei Jahre dauerte es von der Idee bis zur Umsetzung – nach der erfolgreichen Inbetriebnahme ist ein SecondLife Speicher Prototyp am Standort der Saubermacher Dienstleistungs AG in Premstätten bei Graz im Einsatz und unterstützt dort beim Hochfahren der Recycling-Anlagen, und wird nun zum Headquarter, dem Saubermacher ECOPORT, nach Feldkirchen bei Graz übersiedelt.

Mögliche weitere Zielgruppen für SecondLifeBatteries4Storage sind z.B. die stromintensive Industrie für den Anwendungsfall „Peak-Shaving“ sowie Errichter von PV-Anlagen auf Wohn- und Betriebsgebäuden, wenn es um die Eigenverbrauchsoptimierung geht.

Recycling von Batterien aus dem E-Mobilitätssektor

Das Projekt SecondLifeBatteries4Storage zielt auf die Weiterverwendung bereits genutzter Batterien aus der Elektromobilität ab, die nicht mehr die volle Leistung bringen. Mit 80 Prozent Leistung sind sie aber immer noch als Second-Life-Akkus verwendbar. Werden diese zu größeren, stationären Stromspeichern zusammengefasst, können sie als Lastspitzenabdeckung (dem oben genannten „Peak Shaving“), sowie zur Eigenstromoptimierung im industriellen Sektor zum Einsatz kommen oder auch zur Netzstabilisierung oder als Blackout-Reserve dienen. Der Einsatz von Energiespeichern, wie den SecondLifeBatteries, spielt vor allem bei der optimalen Integration von Strom aus erneuerbaren Energiequellen bzw. für eine kostengünstige Stromnutzung eine zunehmend wichtige Rolle.

Tools und mobile Schnellanalyse des State of Health der Batterien

Für die rasche und kostengünstige Zustandserhebung der gebrauchten Batterien wurde außerdem ein mobiles Schnellanalyse-Gerät entwickelt, da es im Normalfall nicht möglich ist, ohne den Fahrzeughersteller direkt auf die gespeicherten Daten der Batterien zuzugreifen und den „State of Health“ zu ermitteln. Die Besonderheit dieses Analyse-Geräts liegt in seiner Fähigkeit, markenübergreifend unterschiedliche Batterien zu messen. Batterien mit einem ausreichend hohen State of Health werden in stationäre Akkumulator-Pakete eingebaut.

Zusätzlich wurde ein Software-Tool zur umfassenden Restwertermittlung entwickelt und weiters ein sogenanntes automatisches Speicherdimensionierungs-Tool, welches das Batterien-Speichersystem für unterschiedliche Anwendungsbereiche (Lastspitzenabdeckung, PV-Eigenstromoptimierung, etc.) optimal dimensionieren kann.

SecondLifeBatteries4Storage – wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Energienutzung

Das Projekt hat zum Ziel, optimale Voraussetzungen für einen freien Markt für Second-Life-Batterien aus der Elektromobilität zu schaffen sowie das Potential gebrauchter Batteriesysteme für Speicheranwendungen zu nutzen um damit ökologische und ökonomische Vorteile zu realisieren. SecondLifeBatteries4Storage trägt so entscheidend zur Schaffung leistbarer und nachhaltiger Energiesysteme bei.