Jahresrückblick 2021: Green Energy Lab ist auf 40 Projekte angewachsen und hat mehr als 100 Partner dazugewonnen

Unter den aktuellen Projekten mit einem Investitionsvolumen von 90 Millionen Euro befinden sich auch einige bereits abgeschlossene Projekte, die auch schon am Markt angekommen sind, sowie in der Anwendung weiterentwickelt werden.

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Das Green Energy Lab hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich: mit einer Vielzahl an neuen Partnern aus Forschung und Wirtschaft wurden erneut zahlreiche innovative Forschungsprojekte gestartet.

„Es freut uns, dass das Green Energy Lab weiterhin wächst und wir auf ein erfolgreiches Jahr mit unseren mittlerweile über 260 Partnern und vielen erfolgreichen Projekten zurückblicken können. Wir hatten auch in diesem Jahr eine neue Ausschreibung geöffnet und haben zahlreiche neue spannende Ideen, die wir unter unserem Dach begleiten dürfen. Mit den Themen „klimaneutrale Versorgungssicherheit und Resilienz“, „Kreislaufwirtschaft in Energiesystemen der Zukunft“, „grüne Wärme und Kälte“ sowie „soziale Akzeptanz“ als Schwerpunkte der Ausschreibung setzten wir auf ebenjene Themen, die in Zukunft den Erfolg der Klimawende bestimmen werden. Ein klarer Fokus liegt auch diesmal auf dem Einbezug von Endkundinnen und -kunden“, freut sich Raphaela Reinfeld, Obfrau im Green Energy Lab. Um diesem Schwerpunkt in Hinblick auf die Einbindung der EndkundInnen gerecht zu werden, setzt das Green Energy Lab auf innovative und digitale Lösungen, wie beispielsweise die Innovationslandkarte. Mithilfe dieser Online-Projektkarte werden die einzelnen Projekte anschaulich dargestellt und für die breite Öffentlichkeit greifbar und verständlich aufbereitet.

Visualisierung mithilfe innovativer Tools

Die erfolgreichen Projekte des Green Energy Lab sind oftmals komplexer Natur. Um dennoch allen Interessierten wertvolle Einblicke in die kontinuierlichen Innovationen in der Vorzeigeregion Energie zu ermöglichen, wurden diverse anschauliche Tools entwickelt. So bildet beispielsweise eine interaktive Online-Landkarte die geografische Lage aller Projekte ab inklusive einer kurzen Erklärung.

Ein weiteres Visualisierungs-Instrument stellen die virtuellen Touren dar. Diese interaktiven Touren durch die Projekte gibt es beispielsweise bereits für Blockchain Grid und Hybrid DH Demo: Interessierte können sich durch die Tour klicken und mithilfe von Bildern, Grafiken, Animationen und kurzen Videos virtuell in das Projekt eintauchen.

Von der Forschung in die Anwendung

Unter den aktuell insgesamt mehr als 40 Projekten des Green Energy Lab mit einem Investitionsvolumen von 90 Millionen Euro befinden sich auch einige bereits abgeschlossene Projekte. Einige der Projekte, wie beispielsweise „Second Life Batteries“, „Blockchain Grid“ in Heimschuh oder „Spatial Energy Planning“ sind auch schon am Markt angekommen und werden nun in der Anwendung weiterentwickelt – erneut mit besonderem Augenmerk auf die Einbindung der EndkundInnen.

Stationäre Speicher aus E-Auto-Batterien

Ein Projekt, das bereits den erfolgreichen Schritt von der Forschung in den Markt geschafft hat, ist SecondLifeBatteries. Bei diesem 2018 gestarteten Projekt unter der Leitung der Grazer Energieagentur Ges.m.b.H werden bereits genutzte Batterien aus der Elektromobilität zu größeren, stationären Speichern zusammengefasst. Somit können diese noch leistungsfähigen Akkus als Lastspitzenabdeckung („Peak Shaving“) sowie zur Eigenstromoptimierung im industriellen Sektor zum Einsatz kommen. Darüber hinaus können die E-Auto-Batterien als Blackout-Reserve und zur generellen Netzstabilisierung verwendet werden. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme eines Prototyps wird der SecondLife-Speicher nun bereits im regulären Betrieb eines Unternehmens eingesetzt. Das Projekt ist weltweiter Vorreiter für sinnvolles Wiederverwenden und hat deshalb den Weg von der Entwicklung in die Anwendung besonders schnell bestritten.

Blockchain Grid: Praxistest in der Steiermark

Ein besonderer Praxistest eines Green Energy Lab-Projekts wird in der steirischen Gemeinde Heimschuh durchgeführt: Mithilfe einer lokalen Energiegemeinschaft wird praktisch erprobt, wie man Energiekapazitäten und -lasten flexibel zusammenbringen und abrechnen kann. Die Blockchain-Technologie ermöglicht es, die eigenen Photovoltaik-Anlagen zu integrieren und überschüssigen Strom voll automatisiert und vor allem sicher in der Nachbarschaft zu verkaufen. Die KonsumentInnen können dadurch autonom Netzressourcen untereinander teilen, was durch einen zentralen Energiespeicher unterstützt wird. Gleichzeitig zielt das Projekt darauf ab, freie Netzkapazitäten mithilfe einer dynamischen, flexiblen Nutzung optimal zu nutzen. Das Besondere am Projekt ist, dass EndnutzerInnen bereits aktiv in die Innovationsprozesse eingebunden sind und im Feldtest aktiv zur Weiterentwicklung beitragen. Ein beachtlicher Bonus, der für die Praktikabilität des Projekts spricht, ist, dass sich die TeilnehmerInnen dadurch bis zu 550,- Euro Energiekosten pro Jahr sparen können.

Spatial Energy Planning I und II

Ein weiteres Projekt, welches die Testphase positiv gemeistert hat und jetzt in die Anwendungsphase kommt, ist Spatial Energy Planning. Mithilfe des Projekts wird es ermöglicht, innovative, nachhaltige Wärmetechnologien in ein zukünftiges Energiesystem zu integrieren. Mit zuvor erarbeiteten Planungsgrundlagen für die räumlich optimierte Entwicklung der Wärmeversorgungsinfrastruktur wurde ein digitaler HEATatlas erstellt. Mit diesem Atlas werden die komplexen Zusammenhänge in Energiesystemen aufzeigt und es wird eine langfristige Energie- und Infrastrukturplanung mit höherer Investitionssicherheit ermöglicht. Konkret wurden durch das Projekt die Bereiche Arealentwicklung, Raumplanung und Monitoring von Energiestrategien der Gebietskörperschaften unterstützt. Dazu wurde eine App programmiert, die automatisierte Abfragen erlaubt.

In einem zweiten Schritt in Spatial Energy Planning II werden nun die Bereiche Strom und Verkehr eingebunden, womit nun alle energie- und klimaschutzbezogenen Sektoren in der strategischen Entwicklung einbezogen sind. Gleichzeitig werden die in Schritt I gewonnen Informationen in den Gemeinden bereits implementiert und angewendet.

Mehr Informationen zu den Projekten des Green Energy Lab finden Sie hier:

https://greenenergylab.at/projekte/