Wir fragen Christian Purrer und Martin Graf: „Welche Bedeutung hat das Speichersystem aus Ihrer Sicht für unsere Energiesysteme?“
Vorstandsduo Energie Steiermark - Christian Purrer und Martin Graf – nebst EVN, Energie Burgenland und Wien Energie eines der vier Gründerunternehmen des Green Energy Labs – im Gespräch über die erneuerbaren Speicherlösungen.
Welche Bedeutung hat das Speichersystem aus Ihrer Sicht für unsere Energiesysteme?
„Die Energie Steiermark plant in den kommenden fünf Jahren einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energie. In Summe haben wir Projekte mit einem Investitionsvolumen von über 1,2 Milliarden Euro in der Pipeline. Dabei geht es sowohl um den Ausbau der Windkraft, der Photovoltaik und der Wasserkraft. Der Weg zu 100 % erneuerbarer Energie ist jedoch nicht nur mit der Errichtung der Produktionsanlagen selbst, sondern auch mit dem Netzausbau und intelligenten Energiespeicher-Lösungen engstens verknüpft. Neuartige Ansätze im Bereich der Fernwärme (etwa unser Projekt „Bio Solar“) sowie intelligente Überschuss-Nutzung über Transformationsprozesse in Wasserstoff gewinnen daher zunehmend an Bedeutung. In Gabersdorf errichten wir jetzt um 10 Millionen Euro österreichweit erstmalig ein „Renewable Gasfield“ für den freien Markt.“
Welche Best-of-Speichersystem-Projekte Ihrer Region begeistern Sie besonders?
„Als Energie Steiermark sind wir Mitgründer der Forschungsinitiative Green Energy Lab und kooperieren intensiv mit Technologieunternehmen und der Wissenschaft. Wir wollen mit Partnern neue Technologien aufspüren, Vorzeigeprojekte über Branchengrenzen hinaus aufbauen, mit dem gewonnenen Knowhow die Produktentwicklung forcieren und die Ergebnisse an den Markt heranführen. Wie erfolgreich das ist, zeigen unsere Beispiele „Blockchain Grid“ (netzintegrierter Stromspeicher) und „Energiezelle Johann“ (dezentraler Wasserstoffspeicher), aber auch Projekte wie „Flexmodul“ (Wärmespeicher mit Sorptionstechnologie), „2nd-Life Batteries“ (Wiederverwendung von Batterien aus Elektrofahrzeugen) und „Car2Flex“ (bilaterales Laden von Elektrofahrzeugen) besonders eindrucksvoll.“